Jahresbericht des Vorstandes
Sehr geehrte Delegierte, sehr geehrte Damen und Herren
Wir können uns erneut über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 des Abfallbewirtschaftungsverbandes Mittelbünden freuen.
Die anhaltende Corona-Pandemie hatte uns alle, unsere Verbandsgemeinden, unsere Mitarbeiter und Beauftragten und Sie als Delegierte vor weitere Herausforderungen gestellt. Dies führte auch dazu, dass unter anderem das Budget 2021 erst anlässlich der ordentlichen Delegiertenversammlung vom 8. Juni 2021 genehmigt werden konnte.
Die Zusammenarbeit mit unseren Verbandsgemeinden und deren Einwohnerschaft sowie unseren Verbandspartnern ist durchwegs kooperativ und erspriesslich verlaufen. Hierzu hat unsere Geschäftsstellenteam, unter der Leitung von Silvio Kunfermann und den Mitarbeiterinnen Claudia Leib und Manuela Lanicca massgeblich beigetragen.
In Folge der Submission und Neuvergabe aller Leistungsaufträge unserer Abfallbewirtschaftung hat sich im Jahre 2021 die Erzielung von Kosteneinsparungen und Dienstleistungsqualitätsverbesserungen bestätigt. Erhebliche Verbesserungen bezogen auf das Dienstleistungsangebot und die ökologie Wertstoffbehandlung konnten im Betrieb der Abfallsammelstelle Unterrealta erzielt werden.
Der Aufwand der Verbandsführung ist gegenüber dem Vorjahr nochmals umfangreicher ausgefallen. Nebst den ordentlichen Verbandsgeschäften waren Verbandsführung und Geschäftsstelle mit der Umsetzung baulicher notdürftiger Massnahmen in der Abfallsammelstelle Unterrealta beschäftigt, um eine gesetzliche Übergangsbewilligung zur Fortsetzung des Recyclingbetriebes zu ermöglichen.
Eine Projektkommission unter Leitung des Verbandsvorstandes hat sich übers Jahr 2021 umfassend mit der Neuausrichtung der Abfall- und Recyclinggutsammelstelle in Unterrealta beschäftigt. Die resultierende Projektstudie samt Kostenschätzung zur Sanierung und zum Ausbau der Infrastruktur in Unterrealta konnte der Delegiertenversammlung im Dezember 2021 unterbreitet werden. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass im März 2022 die Delegiertenversammlung über den Kredit zur Detailprojektierung des Bauvorhabens Beschluss fassen konnte.
Der Abschluss der Schlackeneinlagerung auf der Deponie Süd und die Vorkehrungen zur Einleitung der abschliessenden Rekultivierung im 2022 sowie sämtliche Vorkehrungen zum Neubau der Schlackendeponie Nord, mit Einbezug diverser Vertragsregelungen und Durchführung des Baubewilligungsverfahrens, haben den Verbandsvorstand in Übereinkunft mit der Einfachen Gesellschaft Schlackendeponie EGS umfassend beschäftigt.
Nach wie vor stehen der umfassenden und praxisgerechten Verbandsdienstleistung in der Abfallbewirtschaftung marktwirtschaftliche Kosten-/Nutzenoptimierungen gegenüber. Der Sammel- und Transportdienst, mit Einbezug der in diversen Gemeinden neu errichteten Unterflursammelbehältern (MOLOK), verläuft problemlos. Für Direktanlieferer von Sperrgutabfällen und Recyclinggut konnten mit der Betriebsführung der ASA Unterrealta durch die Bossi&Nicca AG die vorerwähnten massgeblichen Fortschritte erzielt werden. So ist auch die effiziente Plastiksammlung erwähnenswert. Beim Recyceln von Papier/Karton, Altglas und Altmetall verzeichnet der AVM nach wie vor eine Vorreiterrolle im Kanton mit über 40 Prozent. Der Durchschnitt in Graubünden liegt unter 30 Prozent.
Die Geschäftsstellenführung für den Abwasserverband Heinzenberg-Domleschg (ARV) erfolgte im bisherigen Rahmen friktionslos.
Dem Aspekt, das zu tun was notwendig – aber noch gesetzeskonform, praktikabel, kunden- und benutzergerecht ist – hat der Verbandsvorstand auch im verflossenen Jahr nachgelebt. Mit dem vorliegenden Bericht wollen wir Ihnen hierzu prägnant Tätigkeiten und Ergebnisse vermitteln. Dabei hat sich die Verbandsführung entschieden, inskünftig die Gestaltung der Berichtserstattung zum Geschäftsbericht und zur Rechnung zu vereinfachen in Ausrichtung auf die digitale Berichtsvermittlung und damit verbundenen Kosteneinsparung.
Zur Jahresrechnung 2021
Das Rechnungsergebnis 2021, ohne Jahresgewinn/-verlust (siehe Finanzbericht) ist in Gegenüberstellung zum budgetierten Aufwand wieder erfreulich präzise ausgefallen. Alle Aufwendungen (abzüglich Erträge) wurden gemäss Gesetz über die Kostenverteilung auf die Gemeinden verteilt.
Tätigkeitsumfang 2021
Der Verbandsvorstand hat anlässlich von 6 Vorstandssitzungen 62 Geschäftstraktanden behandelt. Zusätzlich haben verschiedene Sitzungen in der Projektkommission der Neuausrichtung der Infrastruktur in Unterrealta, der EG Schlackendeponie und dem GEVAG, Orientierungen, Tagungen, Besprechungen, Augenscheine und Begehungen stattgefunden. Zudem hat der Verbandsvorstand einige Geschäftsbereiche über einen längeren Zeitraum intensiv bearbeitet. Im Jahre 2021 haben wir zwei Delegiertenversammlungen abgehalten.
Schwergewichtig seien rückblickend erwähnt:
- Die Durchführung des Unterstützungsprozesses zur Optimierung der Abfallbewirtschaftung in unseren Verbandsgemeinden (mit Beizug von Swiss Recycling).
- Die Weiterführung der Intensivierung der laufenden Beratung und Unterstützung unserer Verbandsgemeinden.
- Die stetigen Präventionen im Umgang mit Abfall durch gezielte Vermittlung von Informationen, Musterlösungen, Abfallunterricht in Schulen, usw.
- Die vermehrte flächendeckende Einführung des Unterflursammelsystems in den Gemeinden.
- Die Optimierung respektive bewährte Umsetzung der Sammel- und Transportdienstaufträge.
- Die Vornahme der notwendigen Unterhalts- und Sanierungsmassnahmen in der Abfallsammel- und Recyclinggutsammelstelle ASA Unterrealta.
- Die umfassenden Vorkehrungen zur Neuausrichtung der Abfall- und Recyclinggutsammelstelle in Unterrealta.
- Der Abschluss der Schlackeneinlagerung auf der Deponie Süd und die Vorkehrungen der abschliessenden Renaturierung im Jahre 2022.
- Die Projektierung, Verfahrensabwicklung und Verhandlungsführung zur Erweiterung respektive zum Neubau der «Schlackendeponie Nord» durch die Einfache Gesellschaft Schlackendeponie (EGS) im Einvernehmen mit dem GEVAG, der Standortgemeinde Cazis und dem Kanton Graubünden bis zum Abschluss diverser Vertragsregelungen und Erteilung der Baubewilligung zur Umsetzung des Vorhabens.
Ausblick / Strategie 2022
Die Zielsetzungen unseres Abfallbewirtschaftungsverbandes beruhen auch inskünftig auf den Qualitätsmerkmalen der umfassenden gemeindeorientierten Lösungen, welche die Einhaltung der ökologischen und gesetzlichen Verpflichtungen garantieren, sowie der betriebswirtschaftlichen Optimierung Rechnung tragen.
Schwergewichtig seien hierzu erwähnt:
- Die Weiterführung der Intensivierung der laufenden Beratung und Unterstützung unserer Verbandsgemeinden.
- Die Optimierung der Abfallbewirtschaftung in den einzelnen Verbandsgemeinden in Erkenntnis der Überprüfungs-Checks.
- Die fortwährende Präventionsvermittlung im Umgang mit Abfall und Recyclinggüter.
- Die Fortsetzung der flächendeckenden Einführung des Unterflursammelsystems in den Gemeinden.
- Die Detailprojektierung samt Kostenberechnung zum Bau- und Kreditbeschluss zur Umsetzung der bedürfnisgerechten und ökologischen Optimierung der Infrastruktur der ASA Unterrealta.
- Die personelle Konstituierung der strategischen und operativen Ausrichtung der Verbandsführung der Amtsperiode 2023 bis 2026.
- Der Abschluss der Rekultivierung und Renaturierung der Schlackendeponie Süd im Spätherbst 2022.
- Die Mitwirkung des AVM bei der Einleitung zur Umsetzung des Neubauprojektes Schlackendeponie Nord durch den GEVAG.
- Die Mitwirkung bei der Ausrichtung der Überarbeitung der Kantonalen Abfallplanung.
Schlussbemerkungen
Das Geschäftsjahr 2021 wertet der Verbandsvorstand resultatorientiert erfolgreich. Aus den Geschäftsbearbeitungen des Jahres 2022 werden weitere Aufschlüsse über die Umsetzung der mittel- bis längerfristigen Ausrichtung unserer Abfallbewirtschaftung in den Verbandsgemeinden resultieren.
Abschliessend danke ich allen, die zum erfolgreichen Abschluss des Geschäftsjahres 2021 beigetragen haben, so unserem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle, den Verbandsorganen und im Speziellen unserer Geschäftsprüfungskommission, den Beratern und Partnern, dem GEVAG-Vorstand, dem Amt für Natur und Umwelt und der Standortgemeinde Cazis. In diesen Dank schliesse ich alle Verbandsgemeinden und deren Delegierte für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen mit ein.
Christian Theus, Präsident AVM